CDU Fritzlar

Diskussion um die Allee-Sanierung

CDU tritt für Sachlichkeit in der Debatte ein

 Hohe Wellen hat das Thema Allee-Sanierung in den letzten Wochen zwischen den politischen Parteien in Fritzlar geschlagen und ist leider zuletzt von der SPD und den Freien Wählern ins Unsachliche geführt worden. Von "Fakten gegen Fiktion", über angebliche "Fakenews der CDU" und "Märchenstunde", zuletzt sogar persönlichen Angriffen auf unseren Bürgermeister Hartmut Spogat und den Fraktionsvorstand der CDU, war vieles zu lesen. 

In Summe ziemlich starker Tobak. 

 Leider führen die Koalitionsparteien dafür in der Sache nichts konkretes dazu an, wie viele Bäume denn nun tatsächlich im Alleepark dem aus unserer Sicht sinnfreien Radweg weichen sollen und wie die zur Vernichtung anstehenden 27 (!) innenstadtnahen Parkplätze in der Allee kompensiert werden sollen. Es würde schon ein die Bäume schonender Verlauf des Radwegs gefunden werden und in Summe sogar "mehr Bäume" gepflanzt, heißt es, und das war es dann auch schon. 

Die Freien Wähler verfallen dabei in bekannter Manier ihrem Motto, "Angriff ist die beste Verteidigung". Uns als CDU "interne Machtkämpfe" und "Uneinigkeit" zu unterstellen und uns gar vorzuwerfen, gegen Fritzlarer Interessen wie eine "Krawallpartei" zu agieren, gleicht in Anbetracht des Absenders dieser Aussagen schon einem Treppenwitz. Als Kommentar deshalb dazu nur so viel: DAS gehört wirklich in die Märchenstunde! 

Wir sagen: Schluss mit dem Theater und zurück zur Sachlichkeit! 

1. Zum Thema Bäume

Für uns als CDU gilt, dass JEDER Baum im Alleepark, der dem neuen Radweg weichen muss, einer zu viel ist. Die Bäume haben für uns Bestandsschutz sowohl gegenüber Autofahrern als auch gegenüber Radfahrern. Da sich die Radwege-Planung nicht in ein bestehendes Radwegenetz einfügt, ergibt der Radweg durch den Alleepark bei allem Für und Wider keinen Sinn. Er führt zu mehr Schaden als Nutzen und darf deshalb nicht um jeden Preis gebaut werden! 

Dies sehen wir übrigens genauso in Bezug auf den Autoverkehr und den geplanten Kreisverkehr. Wenn er sich nicht mit den dort stehenden Bäumen an der Kreuzung in Einklang bringen lässt, muss die Planung angepasst oder verworfen werden. 

Es gibt in und um Fritzlar viele andere Stellen, an denen ein Radwegeanschluss oder ein Kreisverkehr sinnvoller und nützlicher wären. Wenn genug Geld da ist, sollten wir es auch sinnvoll einsetzen.

2. Vernichtung von 27 (!) Parkplätzen

Dies gilt vor allem, wenn in der Allee zugunsten der Radwege-Planung ganze 27 (!) Parkplätze zum Opfer fallen sollen. Dies ist ein erheblicher Einschnitt für den Parkraumbedarf in der Innenstadt und darf nicht ohne Ausgleichsmaßnahme bleiben!

Wir befürchten, dass es in Zusammenspiel mit der von der Koalition beabsichtigten Abschaffung kostenloser Parkplätze wieder zu einer Zuspitzung auf den kostenlosen Parkplätzen der Einkaufszentren kommen wird, die durch den neuen Parkplatz am Hohlen Graben gerade mühsam entlastet wurden (Kosten: 2 Mio.€). Den Nachteil zahlen nicht nur genervte Bürger und Besucher Fritzlars, sondern vor allem unser Einzelhandel, der nach den Krisen der letzten Jahre mühsam um jeden einzelnen Kunden kämpft. 

3. Keine Verschwendung von Steuergeld

Gefolgt werden kann der Koalition auch nicht in dem Argument, dass die Mehrkosten der Radwege-Planung für Fritzlar quasi kostenneutral wären. Richtig ist zwar, dass bei zweckentsprechender Planung ein Mittelzuschuss vom Land i.H.v. 950.000.- € für die Radwegekonzeption erwartet werden kann. Die Kostenschätzung einer Planung ohne Radweg durch den Alleepark liegt aber ganze 850.000.- € billiger (1,3 Mio. € ggü. 2,15 Mio. €). Das heißt: In Summe kostet die Planung mit einem Radweg durch den Alleepark den Steuerzahler 850.000.- € MEHR, vernichtet 27 Parkplätze und macht im Gesamtkonzept bei allem Für und Wider keinen Sinn.

4. Moratorium und neue Planung 

Wir sagen daher: Schluss mit dieser Planung, die für unsere Stadt nur Nachteile bringt. Wir teilen den grünen Gedanken für einen Ausbau und eine Stärkung des Radverkehrs auch in unserer Stadt. Dies darf aber nur mit Maß und Verstand und vor allem, nicht um jeden Preis erfolgen! Wir sprechen in der Allee über einen 180 Meter Radweg, der sich nicht in ein bestehendes Straßenverkehrskonzept eingliedert, eklatante Mehrkosten verursacht und nur Nachteile für Fritzlar und den Steuerzahler mit sich bringt.

Daher fordern wir die Koalitionsparteien von SPD, Die Grünen und Freie Wähler zum Umdenken auf. Unserer Ansicht nach sollte eine Planung verfolgt werden, die auf einen Radweg durch den Alleepark verzichtet und den Radverkehr in den fließenden Verkehr einbindet. Dies kann zum Beispiel schon durch eine Verkehrsberuhigung auf Tempo 30 erfolgen. Wir bieten der Koalition ein Moratorium an, um eine für Fritzlar sachgerechte Lösung zu finden. Hierbei sollten aus unserer Sicht dann auch unsere Bürgerinnen und Bürger in angemessener Form gehört und beteiligt werden. 

Wir werden am 11.06.2022 ab 10:00 Uhr wieder in der Fußgängerzone sein, um Ihnen unsere Position zum Thema zu erläutern. Hierbei werden wir auch für eine Veranschaulichung der von der Koalition beschlossenen Planung in der Allee sorgen.